Mittwoch, 21. Januar 2015

Mittwoch 21. Januar 2015

Regen, Wind, Kälte,

ok, als Seglerin liebe ich den Wind, Regen und Kälte sind nie meine besten Freunde. Oft hat mich der Wind in sehr schöne Winkel der Welt gepustet, natürlich verstehe ich mein Handwerk als Seglerin und kann auch gegen den Wind segeln, doch dazu an anderer Stelle mehr.
Heute soll es um die richtige Klamotte bei Dauerregen und kräftigen Wind gehen.
Eher “ zufällig “ stand ich mit meiner Frau in einem Schuhladen, was für ein Zufall!
Nun, wenn ich schon mal drin bin dann schaue ich mich auch um, und da stand das Objekt der Begierde, eine Stiefelette, nicht in Schwarz oder Braun, nein in einem schönen bordeauxrot, und dann passen sie auch noch. So war es schnell um mich geschehen, dann noch der obligatorische Saisonnachlass, es gab kein Halten.

.... so schaut sie aus und ich liebe sie










Wenn ich mich in den öffentlichen Verkehrsmitteln in Brandenburg und Berlin umschaue, dann könnte ich des öfteren verzweifeln. An welchen Frauen soll ich mich orientieren in Sachen Mode? Ich plane keine 6 wöchige Hochgebirgstour durch den Himalaja, oder eine Tour durch die Sümpfe Floridas. Nein, ich lebe hier in einer Region in der ich ohne Funktionswäsche den größten Teil des Jahres über leben kann. Ich vermute viele Frauen verwechseln Emanzipation mit Bequemlichkeit.
Das ist nicht mein Weg, also suche ich in dieser grauen Zeit nach einer Klamotte die
etwas Farbe ins Leben bringt und meine Seele streichelt.



.... hier der Schuh am Bein, ich möchte einen schmalen Fuss zeigen und das ermöglicht mir ein kleiner Absatz.











Also Mädels, Hacken runter und raus an die frische Luft.

Dienstag, 13. Januar 2015

13. Januar 2015

Ich bin nicht Scharli!
Ich fühle mich mehr als Charlotte und möchte mit meinem Blog unabhängig der aktuellen Tagesereignisse für einen toleranten Umgang mit jeden einzelnen Menschen werben. Somit reiche ich Euch ein paar Bilder von einem kurzen Segeltörn
auf den brandenburger Gewässer nach.



 ... hier seht Ihr mich lächelnd
an der Pinne. Wir hatten uns
für eine Woche einen 15er
Jollenkreuzer in Brandenburg an
der Havel ausgeliehen. Segler
bezeichnen das auch als Chartern.

Mit einem Jollenkreuzer ist man/frau sehr nah am Wasser. Mit dem Wetter
hatten wir riesiges Glück, jeden Tag
eitel Sonnenschein, manchmal schlief der
Wind ein, doch das kann mich....



.... nicht erschüttern. Dann läuft man
schnell eine idyllische Bucht am nächsten Ufer an. Den Anker geworfen,
eine Leine zum nächsten Baum, so ließ es sich prima im Schatten des bewaldeten Ufers aushalten.

Hier sind wir wenige Kilometer nördlich von Plau am See auf der Havel.

 ... ich blieb nicht immer nur auf dem Wasser, sondern jeden Tag, oftmals schon am frühen Morgen, ging es hinein in die „ Fluten “ der Havel.
Das ist der Beetzsee nördlich von Brandenburg. Herrliches Wasser, ganz mild und weich. Am Abend konnte ich einen Fischadler beobachten ,wie er ruhig seine Bahnen am Himmel zog.


... der Wind war nicht immer sehr kräftig,
oftmals nur sehr schwach. Doch ein Jollenkreuzer segelt auch schon bei wenig Wind und meistens blieb der Motor oben. Überhaupt lässt sich ein Jollenkreuzer sehr gut händeln. Natürlich fallen zwei Frauen auf einem Boot auf, doch es gab wirklich keine blöden Kommentare.




... hier ein Blick in die Kajüte. Zugegeben, Komfort sieht anders aus und der Schwertkasten, das dicke Holzteil in der Mitte des Raumes, ist so erfolgreich wie die Antibabypille, aber gerade diese Einfachheit finde ich sehr erholsam. Bei 5 Tagen Dauerregen fällt das Urteil sicherlich ungünstiger aus, doch wie gesagt, wir wurden von der Sonne förmlich verfolgt.

In den Backskisten findet sich Platz für Kocher und Proviant, selbst empfindliche Produkte, wie Butter, Milch und Wein können nah am Kiel in der Bilge
einige Tage gelagert werden. Diese amerikanische Kaffemaschine macht hervorragenden Kaffee, den findet man nicht leicht im Land Brandenburg.


... was raschelt denn im Unterholz?
Die Ruhe in Brandenburg lässt einen oft leicht hochschrecken bei jedem ungewohnten Geräusch, nach den ersten Tagen gewöhnt man/frau sich daran.


Wir haben eine schöne Woche auf den brandenburger Seen verlebt, zum Teil gab es auch ordentlich Wind, meist jedoch sehr leichten Wind. Die Jolle bietet einen einfachen Komfort, es ist alles sehr schnell zur Hand und das beste am Ganzen ist der kurze Weg ins Wasser.











Ich möchte Euch das schöne brandenburger Land ans Herz legen, mit meinen breiten Schultern und 180cm Körpergröße ohne Absatz sicherlich nicht sehr unauffällig in den Seglerhäfen und an den Gastliegerplätzen, doch so wie man/frau rein ruft in den brandenburger Forst, so schallt es wieder heraus.







Donnerstag, 8. Januar 2015

08. Januar 2015

warum ich mich wieder melde?

Angetreten war ich ja hier im weltweiten Netz, um eine Stimme abzugeben und in gewisser Weise auch für eine pluralistische Gesellschaft erkennbar zu sein.
Ich lebe in weiten Teilen geoutet als transsexuelle Frau und erfahre Unterstützung und Ermutigung, doch größten Teils ist mein Alltag so unaufgeregt, daß ich mich nicht entschließen kann neue Einträge zu verfassen. 
Vieles, die Transgender-Problematik betreffend, wurde und wird in anderen Blog's beschrieben und manchmal auch sehr gut und informativ erzählt.
Doch die Ereignisse der letzten Stunden und Tage haben mich veranlasst wieder aktiv zu werden.
Es ist eben nicht selbstverständlich sein Leben nach den eigenen Bedürfnissen zu gestalten, und ich meine hier nicht die Gestaltung und verbesserung unserer körperlichen Beeinträchtigungen.
Ich denke da an die morgendliche Begrüßung, meistens ein Lächeln oder kurzes Zunicken, der kleinen vitnamesischen Blumenverkäuferin.
Der freundlich, normale Umgang im Kopicenter neben an und wenn mir der iranische Zeitungsverkäufer ein schönes Wochenende wünscht und ich stöckle dann gut gelaunt in meine Wohnung, wohl wissend das ich nicht als sogenannte BIO-frau
gesehen werde. Vielleicht sehen diese Menschen, und ich könnte hier viele weitere Begebenheiten schildern, in mir diese Andersartigkeit, die Einzigartigkeit jedes Einzelnen von uns.
Ich lebe hier in einer Gesellschaft, wo ich minütlich mit Menschen aus den unterschiedliuchsten Regionen der Welt zusammen treffe. Ich fühle mich nicht bedroht, oftmals eher ingnoriert, doch wenn es zu Kontakten kommt, beim Schuhmacher ( Kurde ), in der Änderungsschneiderei ( Russe ), im Stammcafé
( Türke ), an der Kasse im Supermarkt ( Ukraine ), bei der Arbeit ( Türke, Ukraine )
usw., werde ich immer als Mensch freundlich behandelt und respektiert.
Ich befürchte das uns der respektvolle Umgang miteinander abhanden kommen kann.
Darum gibt es diesen Blog, bzw. darum möchte ich mich hier öfter zeigen, als
eine Einvorderung nach respektvollen Umgang miteinander und auch im Umgang mit der Natur. Vielleicht schleicht sich auch die eine oder andere Segelgeschichte ein.
Euch, die Leser dieser Zeilen ( hoffentlich werden es mehr als 2 ) wünsche ich ein gutes Jahr 2015.
Béa